Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum) – auch ‚Rankende Indigopflanze‘ oder ‚Kraut der Unsterblichkeit‘ genannt – gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Teile der Pflanze werden als Gemüse, Salat oder Tee zubereitet.
Jiaogulan ist eine recht anspruchslose Rankpflanze, die sowohl im Garten als auch auf dem Balkon oder in der Wohnung in einem Blumentopf oder einer Pflanzschale angebaut werden. Sie wächst in normaler Erde und sollte einen geschützten, halbschattig bis schattigen Platz bekommen. Die Pflanze ist bis -18°C winterhart, wobei die oberirdischen Pflanzenteile im Herbst absterben und im Frühjahr wieder austreiben. In der Wohnung wächst sie dagegen das ganze Jahr.
Meine erste Pflanze habe ich online bestellt und in Balkonkästen und auch in einen Kübel gepflanzt. Da mein Balkon recht schattig liegt, gehört Jiaogulan zu den Pflanzen, die in Betracht kamen. Dass es zudem eine rankende winterharte Pflanze ist, die obendrein noch Heilwirkung besitzt, machte sie mir noch sympathischer.
Das Austreiben im Frühjahr ließ auf sich warten. Ich glaubte schon nicht mehr daran. Doch als ich Ende Mai die Blätter der bereits abgeblühten Narzissen und Tulpen in Zöpfe band, zeigten sich winzige Blätter, die sich gut entwickelten.
So sah es dann im Juli aus: Jiaogulan zusammen mit Schnittknoblauch und Blutampfer im Kübel auf dem Balkon.
Im Balkonkasten hatte ich leider kein Glück. Vermutlich war dieses trotz des milden Winters durchgefroren. Dieses Mal werde ich mir Absenker machen, die ich im Herbst / Winter mit in die Wohnung hole. Jiaogulan lässt sich auf verschiedene Art vermehren. Man kann man es aussäen, aber auch aus Ablegern und sogar aus Blattstecklingen ziehen. Am besten legt man eine Ranke einfach in einen Topf mit Erde und schon wurzelt sie an. Bei guter Erde und nicht zu viel Sonne wächst sie sehr schnell und braucht wenig Pflege.
Jiaogulan ist ein altes chinesisches Heilkraut, das auch „Pflanze der Unsterblichkeit“ genannt wird. So trinken die Menschen in der chinesischen Provinz Guizhou regelmäßig Jiaogulan-Tee und haben einen überdurchschnittlichen Anteil an über 100-Jährigen. Neben gesundheitsfördernde Tees kann man Jiaogulan auch als Gemüse genutzt werden. Die jungen Triebe haben einen lakritzähnlichen Geschmack und sorgen für eine willkommene Abwechslung auf dem Salatteller. Genauso gut kann man die Blätter frisch gepflückt essen oder super im Grünen Smoothie verwenden. Sie lassen sich aber auch trocknen und als Aufguss verwenden.
Jiaogulan verfügt über viele ähnliche Inhaltsstoffe wie Ginseng und gilt als preiswerte Alternative zu Ginseng. Für Frauen soll Jiaogulan besser verträglich sein als Ginseng und auch Tiere können behandelt werden. Anwendung findet Jiaogulan bei der Förderung des Stoffwechsels, dem Stressabbau, dem Schutz der Leberfunktion, der Senkung des Cholesterinspiegels und des Bluthochdrucks.
Ein Gedanke zu „Jiaogulan – ‚Kraut der Unsterblichkeit‘“